15 Jahre DFKI - das sind 15 Jahre anwendungsorientierte Forschung, innovative Produktfunktion und Technologietransfer in die Industrie und die Gründung neuer Unternehmen mit neuen Hochtechnologiearbeitsplätzen aber unverändert aktueller Zielsetzung.Dank seiner strukturübergreifenden Konzeption hat sich das DFKI seit 1988 als feste Größe in der Forschungslandschaft etabliert: Das Modell der Public-Private-Partnership mit privatwirtschaftlichen und öffentlichen Gesellschaftern erlaubt es dem DFKI als gemeinnütziger GmbH, sowohl forschungs- als auch anwendungsbezogen zu arbeiten. Die Einbindung des DFKI in mehrere Networks of Excellence, die Kontrolle durch ein Scientific Advisory Board und die Beteiligung zweier Universitäten verankern das DFKI fest in der wissenschaftlichen Welt. Die Industriegesellschafter mit ihren spezifischen marktnahen Anforderungen garantieren die Anwendungsperspektiven der Arbeiten am DFKI. Ergänzend bietet die Ansiedelung in den Bundesländern Rheinland-Pfalz und Saarland eine regionenübergreifende Plattform und sichert die Nähe zu einer Vielzahl von Forschungsdisziplinen.Die eigentliche Geburtsstunde des DFKI war der 4. Juli 1988.An diesem Tag wurden die Rahmen-, Gesellschaftsund Konsortialverträge unterzeichnet. Bereits ein Jahr zuvor wurde das Leitmotiv des DFKI in einem programmatischen Papier von den Professoren Siekmann, Richter und Wahlster formuliert: Künstliche Intelligenz in Assistenzsystemen unterstützt durch Wissensverarbeitung den Menschen in seinen Arbeitsprozessen. Der DFGSonderbereich Künstliche Intelligenz - Wissensbasierte Systeme und Herr Thomas Leppien von der DFG unterstützen bei den Gesprächen mit dem BMBF und der Industrie dieses Leitmotiv nachdrücklich.Es wurde umgesetzt in so unterschiedlichen Projekten wie VSE,einem Tool zur Entwicklung von Software nach formalen Methoden, oder Adaptive READ, das die benutzeradaptive Informationssuche zum Gegenstand hatte. Es kennzeichnet Vorhaben wie COLLATE, das den Transfer neuer sprachtechnologischer Methoden aus dem universitären Labor in realistische Anwendungen beschleunigen hilft, genauso wie die Projekte VERBMOBIL und den Nachfolger SMARTKOM. Mit Verbmobil gelang Ende 2000 die prototypische Realisierung eines Übersetzungssystems, das einen gesprochenen englischen oder deutschen Satz erkennt, in die jeweils andere Zielsprache übersetzt und das Ergebnis wiederum als Sprachausgabe synthetisiert. Nicht nur hinsichtlich seiner technischen Fähigkeiten ist Verbmobil ein Meilenstein: Mehrere vollständig implementierte und marktfähige Sprachdialogsysteme wurden daraus entwickelt und vermarktet; ehemalige Verbmobil-Mitarbeiter gründeten Spin-off Firmen. Im Zusammenhang mit Verbmobil als sprachverstehendem Dialog- und Übersetzungsassistenten wurde Prof.Wahlster 2001 der Deutsche Zukunftspreis - Preis des Bundespräsidenten für Technik und Innovation - verliehen.Dies ist die höchste Auszeichnung, die in Deutschland auf diesem Gebiet vergeben wird. Damit wurde nicht nur ein besonders erfolgreiches Projekt gewürdigt,sondern die Leitlinie der DFKI-Forschung. Erst wenn es prinzipiell für jeden Menschen möglich wird, in seiner Muttersprache spontan eine Anfrage oder ein Kommando in Computersysteme zu sprechen, und wenn die entsprechende Antwort oder Reaktion wiederum für ihn verständlich in Alltagssprache ertönt, wird die Mensch-ComputerInteraktion den Stand erreicht haben, der den Computer zum integralen Bestandteil einer universalen Technik für die Wissensgesellschaft macht.

[Zurück]