Gleich dreimal wurde das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Leitprojekt SmartKom im Sommer 2003 einer interessierten Öffentlichkeit und kritischen Gutachtern erfolgreich präsentiert: Auf der Internationalen Statustagung Mensch-Technik-Interaktion vom 03.-04.06. in Berlin, auf der Abschlussveranstaltung in Stuttgart-Möhringen am 05.09. und am 08.09. auf der 3. fachübergreifenden Konferenz Mensch & Computer im Stuttgarter Haus der Wirtschaft. Bei allen drei Veranstaltungen stand die Verbesserung der Kommunikation zwischen Mensch und Computer im Mittelpunkt. Denn angesichts immer komplexer werdender technischer Geräte schaffen nur innovative Lösungen für den Umgang mit der Technik die nötige Akzeptanz für ein erfolgreiches Produkt. Die intuitive SmartKom-Benutzerschnittstelle wird durch die integrierte Verarbeitung von Sprache, Gestik und Mimik erreicht. Das SmartKom-System hört zu, versteht Wort und Sinn: sieht hin und erkennt, ob der Nutzer verärgert ist oder zufrieden und berücksichtigt neben natürlicher Sprache z.B. auch Zeigegesten, so dass Maus und Tastatur überflüssig werden. Die Herausforderung einer intuitiven Mensch-Computer-Interaktion wurde beispielhaft in den drei Anwendungsszenarien - SmartKom Home, SmartKom Public und SmartKom Mobile umgesetzt. Der Home-Prototyp bietet dem Nutzer Unterstützung z.B. bei der Bedienung seines Multimedia-Umfeldes: So kann er den Videorekorder perStimme auffordern Das Sportstudio im ZDF heute Abend aufnehmen oder noch einfacher in einer elektronischen Fernsehzeitschrift mit dem Finger auf eine ausgewählte Sendung zeigen und sagen Bitte diese Sendung aufnehmen. In SmartKom-Public, dem innovativen Kommunikationskiosk hilft Smartakus, der Life-like Character von SmartKom, z.B. bei der Planung des nächsten Kinobesuchs - und das von der Filminformation über die Reservierung bis zur Wegbeschreibung. Im Rahmen der Abschlussveranstaltung in der DaimlerChrysler Konzernzentrale wurden in Anwesenheit hochrangiger Vertreter von BMBF und Konsortium die wesentlichen Ergebnisse des seit 1999 bei einem Gesamtvolumen von 25,5 Mio. Euro mit 16,5 Mio. Euro geförderten Leitprojekts vorgestellt. Den Schwerpunkt der Veranstaltung bildete die erstmalige öffentliche Vorführung der mobilen Version von SmartKom, mit der Fußgänger und Autofahrer im freien Sprachdialog auf eine Fülle von Informations- und Navigationsdiensten zugreifen können. Integriert in ein MercedesVersuchsfahrzeug konnte die Funktionsweise von SmartKom damit erstmals praktisch demonstriert werden. Nach Erreichen des Ziels wird der digitale Begleiter zum Fußgängernavigationssystem und leitet den Nutzer z.B. vom nächsten Parkplatz zu Fuß weiter zu seinem Wunschziel. Dabei kann er auch Fragen über Sehenswürdigkeiten in der Nähe des Weges beantworten. Die wirtschaftlichen Erfolge von SmartKom sind bemerkenswert, erklärte der wissenschaftliche Gesamtprojektleiter Prof. Wolfgang Wahlster: Wir haben aus dem SmartKom-Konsortium heraus insgesamt 51 Patente anmelden können; wir haben 59 Produktankündigungen und 29 echte Produkte unserer Industriepartner auf eigene Kosten erzeugt.Wir haben 5 verschiedene Spin-off Firmen aus SmartKom heraus gründen können. Aber auch wissenschaftlich kann sich das Projekt international sehen lassen mit weltweit mehr als 200 Publikationen und ungefähr 100 Konferenzvorträgen. Und, was noch interessant ist, die Software von SmartKom als Rahmensystem wird heute bereits an 15 verschiedenen Stellen in Europa genutzt.

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