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Neuer Wissenschaftlicher Direktor für multilinguale Technologien am DFKI in Saarbrücken

| Pressemitteilung | Sprache & Textverstehen | Sprachtechnologie und Multilingualität | Saarbrücken

Multilinguale Technologien helfen, Sprachbarrieren zu neutralisieren. Sie erleichtern den grenzüberschreitenden Dialog, die persönliche Verständigung und den gesellschaftspolitischen Diskurs. Das DFKI profiliert seine Aktivitäten im Feld der maschinellen Übersetzung durch Prof. Josef van Genabith und verstärkt das Team am Standort Saarbrücken. Prof. van Genabith wird seine Arbeit als neuer Wissenschaftlicher Direktor am DFKI im Laufe des Februar aufnehmen.

Prof. Josef van Genabith, Prof. Hans Uszkoreit

Die technologische Überwindung von Sprachgrenzen erschließt das kulturelle Erbe der eigenen und anderer Nationen, erleichtert die multinationale Kommunikation im Alltag oder am Arbeitsplatz und schafft die Basis für erfolgreiche Geschäftsmodelle, innovative Anwendungen und neue Industrien. Der Bedarf wächst und die wissenschaftlich-technologische Entwicklung der letzten Jahre ist vielversprechend. Es ist dem DFKI gelungen, Prof. Dr. Josef van Genabith, einen prominenten europäischen Wissenschaftler in der maschinellen Übersetzung, als wissenschaftlichen Direktor zu gewinnen. Prof. van Genabith wird außerdem ab März dieses Jahres als Professor für Übersetzungstechnologie an der Universität des Saarlandes lehren.

In seiner Forschung konzentriert sich Prof. van Genabith auf Sprachtechnologien für maschinelle Übersetzung. Dabei ist sein Vorgehen pragmatisch. Er verbindet maschinelles Lernen mit wissensbasierten Systemen, kombiniert statistische mit symbolischen Verfahren und verzahnt maschinelle Übersetzung eng mit der Arbeitswelt professioneller menschlicher Übersetzer. Das Ziel sind skalierbare Systeme, die auch ungewöhnliche Sprachpaare digital und multilingual erschließen und dazu passende Geschäftsmodelle anbieten.

Die Anwendungsszenarien sind alltags- und gegenwartsbezogen. Multilinguale Kommunikation wird mehr und mehr zur Alltagserfahrung in der internationalen Arbeits- und Geschäftswelt, aber auch in der Freizeitgestaltung und der Lebenserfahrung moderner multi-kultureller und multi-nationaler Gesellschaften: Projekte gehen über Sprachgrenzen hinaus, involvieren Kollegen auf mehreren Kontinenten, Urlaub im Ausland ist längst eine Alltagserfahrung, die erfolgreichsten Ballungszentren und Städte auf dem Planeten sind international, Informationsflüsse sind global – und multilinguale smart Services können passende Angebote ermöglichen.

Die internationale mobile Lebens- und Arbeitsgesellschaft bringt ständig Kontakte mit wechselnden Sprachen mit sich, die man nicht wirklich alle erlernen kann. Multilinguale Technologien sollen Behördengänge, den Lebensalltag und die Orientierung erleichtern. Sie sollen Wohnungssuchende in neuen Sprachräumen unterstützen, Reisenden die Bedienung im Mietauto und dem Autofahrer mehrsprachige Wissensdialoge und translingualen Informationszugang ermöglichen.

Prof. van Genabith war Direktor des National Centre for Language Technology (NCLT) und Gründungsdirektor des Centre for Next Generation Localisation (CNGL) in Dublin, Irland. Seine Forschungsschwerpunkte sind Maschinelle Übersetzung und Computerlinguistik. Er hat Elektrotechnik in Aachen studiert und wurde in theoretischer Linguistik von der Universität Essex promoviert, in Stuttgart hat er im Bereich formale Semantik gearbeitet bevor er Mitte der 90ger nach Irland ging.

Am DFKI wird Prof. van Genabith den neuen Bereich Multilinguale Technologein aufbauen und gemeinsam mit Prof. Dr. Hans Uszkoreit den Forschungsbereich Sprachtechnologie leiten. Er wird für das DFKI die Forschungsaktivitäten in der automatischen Übersetzung erweitern und neue Felder in dem schnell wachsenden Anwendungsgebiet erschließen.

 

DFKI-Ansprechpartner:
Reinhard Karger, M.A.
Unternehmenssprecher
Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH, DFKI
Campus D 3-2
D-66123 Saarbrücken
Tel: +49 681 85775 5253
Fax: +49 681 85775 5485
Mobil: +49 151 1567 4571