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Künstliche Intelligenz wird alltagstauglich – Das DFKI Saarbrücken am Tag der offenen Tür, 22. Juni 2013

| Pressemitteilung | Saarbrücken

Eine mobile Kochassistenz-App, die Schritt für Schritt durch’s Rezept führt, das MENTORbike, das Radfahrer beim Training unterstützt und dabei auf ihr individuelles Fitnesslevel Rücksicht nimmt, der instrumentierte Einkaufswagen SmartCart und das Handy, mit dem komfortabel und sicher an der Supermarktkasse bezahlt werden kann – am Tag der offenen Tür der Universität des Saarlandes können Besucher des DFKI erleben, wie Künstliche Intelligenz alltagstauglich wird.

Außerdem gezeigt werden im DFKI-Visualization Center, im Showroom und im Hauptfoyer von 10:00 - 14:00 Uhr die Virtual-Reality Trainingsumgebung „InSitu“, in der die Einsatzplanung der Rettungskräfte im Katastrophenfall simuliert und geprobt wird und die Mitmach-Klassiker „Virtual Constructor“ und „Ligabot“.

Um 11:00 Uhr demonstriert der Vortrag „Ein Blick ins Innere biologischer Zellen“, wie aus den hochaufgelösten Daten tomografischer Verfahren 3D-Modelle von Zellstrukturen nanometergenau rekonstruiert werden können.

Am Campus Center (Gebäude A4 4) zeigt die Automotive-Gruppe des DFKI in einem Forschungsfahrzeug, dass es durchaus möglich ist, sich auf der Fahrt durch die Innenstadt spontan über Kino- und Theatervorstellungen, Konzerte oder Ausstellungen zu informieren, ohne die Hände vom Steuer oder den Blick von der Straße nehmen zu müssen.

 

Die Live-Systemdemonstrationen und Präsentationen im Einzelnen:

DFKI Saarbrücken, Campus, Gebäude D3 2

Der Kochbot – Was koch ich denn heute?
Der mobile Kochassistent auf dem Smartphone oder Tablet kennt über 30.000 Rezepte im Internet und sucht auf Zuruf das passende – je nach dem, was der Kühlschrank hergibt. Nach der Rezeptsuche hilft der Kochbot auch bei der Zubereitung: Man kann sich Schritt für Schritt das Rezept vorlesen lassen, ohne das Gerät mit klebrigen Fingern berühren zu müssen. Auf mündliches Nachfragen wiederholt der Kochbot gerne noch einmal die Mengenangaben der einzelnen Zutaten oder die detaillierten Zubereitungshinweise für das Feingebäck. War das Gericht ein Erfolg, kann man es als Favorit im persönlichen Kochbuch speichern.

Der Kochbot entstand als studentisches Software-Projekt am DFKI-Forschungsbereich Sprachtechnologie. Die Erweiterung der aktuellen Version um einen Barcode-Leser und eine Kühlschrankverwaltung ist schon in Planung.

Die Einkaufswelt von morgen – Das Innovative Retail Laboratory
Mit dem intelligenten Einkaufswagen „SmartCart“ mühelos durch den Supermarkt navigieren und am Ende mit dem Handy bezahlen – bargeldlos, berührungsfrei und sicher. Der SmartCart kann zu Hause erstellte Einkaufslisten laden und anzeigen. Hierfür identifiziert sich der Kunde mit seinem NFC-fähigen Smartphone (Near Field Communication) kontaktlos am Einkaufswagen. Im Markt ermittelt SmartCart seine Position und navigiert auf der optimalen Route zu allen Produkten auf der Einkaufsliste. Waren im Einkaufswagen werden erkannt, auf dem Display angezeigt und von der Einkaufsliste gestrichen. Bezahlt wird dann z.B. mit dem Smartphone durch das Einscannen eines der „Cash-Tags“, welche sich an jedem erdenklichen Ort im Supermarkt befinden können, oder auch direkt am SmartCart. Die Finanztransaktion erfolgt direkt auf dem Mobiltelefon, sensible Benutzerdaten müssen nicht mehr an die Kasse übertragen werden.

MENTORbike – ein intelligentes Sportgerät
Gemeinsames Fahrradfahren in einer Gruppe mit Teilnehmern unterschiedlicher Fitnesslevel? Der integrierte Elektromotor des MENTORbike macht es möglich. Sicheres Fahrradfahren bei bestehenden Herzkreislaufvorerkrankungen? Kein Problem, die integrierten Körpersensoren erfassen alle relevanten Vitaldaten. Das integrierte Assistenzsystem gibt dem MENTORbike die notwendige Intelligenz, um entsprechend reagieren zu können.

InSitu – Unfallsimulation im Web und in Virtueller Realität
Wer benötigt im Katastrophenfall am dringendsten medizinische Hilfe? Wie kann verhindert werden, dass es weitere Opfer gibt? Welche spezialisierten Rettungstrupps müssen nachgefordert werden? Bei Großschadensereignissen wie Zugunglücken oder Massenunfällen muss Hilfe schnellstmöglich organisiert werden.

InSitu ist eine integrierte Trainingsumgebung für Rettungskräfte, mit der Großschadensereignisse simuliert werden können. Hierzu werden Ansätze und Technologien unter anderem aus den Bereichen immersive, virtuelle Realität, interaktive, realistische Visualisierung und e-Learning eingesetzt. Die Szenarien rund um die Einsatzplanung werden mit Desktop-basierten Anwendungen vermittelt. Für das Training vor Ort sind immersive, interaktive 3D-Visualisierungen in einer stereoskopischen Projektionsumgebung vorgesehen.

Vortrag am DFKI, Visualization Center, Gebäude D3 2, 11:00 - 11:30 h:

Blick ins Innere biologischer Zellen
Wie funktioniert eine Zelle in ihrem Innersten? Und wie lässt sich das visuell erfassen? Die Untersuchung von Strukturen im Inneren biologischer Zellen ist eines der wichtigsten aktuellen Ziele der Biologie. Dabei spielen bildgebende Verfahren und Algorithmen zur dreidimensionalen Rekonstruktion eine maßgebliche Rolle. In seinem Vortrag „Blick ins Innere biologischer Zellen“ stellt Tim Dahmen, Mitarbeiter am DFKI-Forschungsbereich Agenten und Simulierte Realität, ein neuartiges Verfahren zur dreidimensionalen Abbildung ganzer Zellen vor. Aus den Signalen eines STEM-Mikroskops (Scanning Transmissive Electron Microscope) werden mittels tomografischer Verfahren 3D-Modelle von Zellstrukturen rekonstruiert.

VirtualConstructor – 3D-Autopuzzle mit virtuellen Charakteren
Die virtuellen Charaktere Jara und Taron leben im VW-Konstruktionslabor und sind ausgewiesene Autospezialisten. Unter ihrer fachkundigen Anleitung können Besucher mit zehn Autoteilen aus Plexiglas und fünf Positionen auf einem Konstruktionstisch über 800.000 Varianten eines dreidimensionalen Auto-Puzzles erzeugen, wobei 30 davon als sinnvolle Fahrzeugmodelle zum Erfolgserlebnis führen. Die virtuellen Charaktere Jara und Taron kommentieren die Konstruktionsschritte des Besuchers und geben gezielte Hinweise zum Bau sinnvoller Modellvarianten. Außerdem berichten sie über neueste Forschungsergebnisse zu Fahrerassistenzsystemen oder erläutern aktuelle Konzepte zur Erhöhung der Unfallsicherheit.

Der Ligabot – Fußballergebnisse der 1. Bundesliga auf Abruf
Der Ligabot ist ein virtueller Fußballexperte, der auf Zuruf in natürlicher Sprache Fragen zu Spielergebnissen, Spielorten und zum Tabellenstand der 1. Fußballbundesliga beantwortet. „Wie hat Werder Bremen gespielt?“, "Wo steht Hoffenheim?", „Wer ist deutscher Meister?“, „Wer hat die rote Laterne?“, „Wie viele Punkte haben die Königsblauen?“ Die Dialogbeiträge des virtuellen Gesprächspartners werden durch passende Mimik und Gestik ergänzt, die intelligente Kameraführung in einem 3D-Modell des Münchner Fußballstadions haucht der Gesprächssituation künstliches Leben ein.

Automotive-Systemdemonstration vor dem Campus Center, A4 4:

Interaktion mit Außenmedien aus dem Fahrzeug heraus
Auf der Fahrt durch die Innenstadt spontan Kino- oder Theatervorstellungen, Konzerte oder Ausstellungen recherchieren, ohne die Hände vom Steuer oder den Blick von der Straße nehmen zu müssen – das ermöglicht ein am DFKI entwickeltes Fahrerinformationssystem. Per Sprachbefehl können Informationen über Objekte im Sichtfeld des Fahrers abgerufen werden.

Verschiedene Sensoren erfassen die Umgebung des Fahrzeugs, speziell entwickelte Algorithmen bilden sie in Echtzeit auf ein Modell ab. Gleichzeitig wird der Blickbereich des Fahrers erfasst. Durch Sensorfusion wird festgestellt, welches Objekt sich momentan im Fokus des Fahrers befindet, so dass Informationen dazu abgerufen werden können. Kernstück der Technologie ist intelligentes, multimodales Dialogsystem der dritten Generation, das speziell für den Einsatz in Fahrzeugen optimiert wurde, im Hintergrund arbeitet und so die ablenkungsfreie Interaktion während der Fahrt gewährleistet. Es ist in der Lage sprachliche Phänomene wie z.B. temporale Referenzen („Wann läuft dieser Film?“) aufzulösen und beherrscht multimodale Eingabe-Kombinationen, indem es die Blickrichtung des Fahrers und seinen Sprachbefehl in Beziehung zueinander setzt.


Pressekontakt:
Heike Leonhard M.A.
DFKI Unternehmenskommunikation
Tel.: +49 681 85775 5390
Mobil: +49 174 3076888