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Wie KI unser Verhältnis zu Wahrheit und Information verändert — und welche Rolle das DFKI dabei spielt

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Generative Künstliche Intelligenz (KI) verändert unser Medien- und Informationsumfeld so radikal wie noch nie. Systeme wie ChatGPT, Midjourney oder Deepfake-Generatoren erschaffen täuschend echte Texte, Bilder und Stimmen. Diese Technologie eröffnet enorme Potenziale, stellt aber auch unser Vertrauen in Informationen vor eine bisher unbekannte Herausforderung.

© Lando Michael Lehmann
Stellen Sie sich vor, Sie erhalten einen Anruf von einem vertrauten Menschen – doch die Stimme stammt von einer KI. Wie sicher können wir heute noch unterscheiden, was echt ist und was nicht?

Die Herausforderung: Vertrauen in einer Welt synthetischer Inhalte

Wenn alle Inhalte manipuliert, synthetisiert oder künstlich erzeugt sein können, droht ein Verlust von Orientierung und Sicherheit. Der „Liar’s Dividend“ – die strategische Ausnutzung dieses Zweifels – gefährdet die Basis demokratischer Debatten und gesellschaftlicher Verständigung. Vertrauen droht zu einem knappen Gut zu werden, dessen Erhalt alle angeht.

Am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) nehmen wir diese Herausforderung ernst. Im Kompetenzzentrum Generative KI entwickeln wir Methoden zur Bild- und Textforensik, arbeiten an erklärbaren Sprachmodellen und innovativen Verfahren zur Verifikation synthetischer Inhalte.

Christoph Maerz, Leiter Kompetenzzentrum Generative KI, DFKI

„Generative KI eröffnet faszinierende Möglichkeiten, stellt uns aber auch vor die Frage: Wie schaffen wir Systeme, denen Nutzerinnen und Nutzer wirklich vertrauen können? Transparenz und Erklärbarkeit sind dabei die Grundpfeiler unserer Forschung am DFKI.“

Christoph Maerz, Leiter Kompetenzzentrum Generative KI, DFKI

Projekte wie CERTAIN, NewsPolygraph oder GretchenAI setzen Standards und Werkzeuge, die Manipulationen sichtbar machen und Vertrauen schaffen. Mit „Wegweiser KI“ unterstützen wir gemeinsam mit der Deutschen Presseagentur (DPA) Journalist*innen dabei, KI-basierte Inhalte kritisch zu bewerten und verantwortungsvoll einzusetzen.

Medien, Wissenschaft und Gesellschaft: Gemeinsam gegen Desinformation

Qualitätsjournalismus bleibt unverzichtbar – auch in der KI-Ära. Während KI das Recherchetempo und die Vielfalt erhöht, sind es Journalist*innen, die Fakten prüfen, Kontext liefern und Verantwortung übernehmen. Das DFKI fördert den Dialog zwischen Forschung und Medienpraxis, um KI als Werkzeug konstruktiv und transparent zu integrieren.

Vertrauen in der digitalen Welt entsteht nicht von allein. Es braucht Medienkompetenz, kritisches Hinterfragen und klare Kennzeichnung synthetischer Inhalte – eine Aufgabe für Bildung, Politik, Wissenschaft und Wirtschaft gleichermaßen. Das DFKI engagiert sich in Bildungsformaten und öffentlichen Dialogen, um Bewusstsein zu schaffen und aufzuklären.

Christoph Maerz, Leiter Kompetenzzentrum Generative KI, DFKI

„Vertrauen ist kein Selbstläufer – es entsteht nur, wenn wir als Wissenschaft aktiv erklären, wie KI funktioniert, welche Chancen und Risiken sie birgt, und gemeinsam mit Medien und Gesellschaft verantwortlich mit dieser Technologie umgehen.“

Christoph Maerz, Leiter Kompetenzzentrum Generative KI, DFKI

Gestaltungsspielräume nutzen – KI als Chance

Generative KI kann die Gesellschaft stärken, wenn wir sie verantwortungsvoll steuern. Die Regeln dieser neuen digitalen Welt werden heute geschrieben – in Labors, Redaktionsstuben, Klassenzimmern und Parlamenten.

Das DFKI lädt dazu ein, diese Zukunft gemeinsam zu gestalten: Für mehr Transparenz, Vertrauen und eine aufgeklärte Gesellschaft im Umgang mit KI.

Dieser Beitrag wurde zuerst in der Rhein-Zeitung (Print-Ausgabe vom 26. Juni 2025) veröffentlicht und erscheint hier in redaktionell bearbeiteter Fassung mit freundlicher Genehmigung der Redaktion.

Kontakt:

Dipl.-Inf. (FH) Christoph Maerz, M.Sc.

Leiter Kompetenzzentrum Generative KI, DFKI

Pressekontakt:

Jeremy Gob

Redakteur & Pressereferent Kaiserslautern, DFKI