„Für uns ist die Hannover Messe ein sehr wichtiges Datum. Dort zeigen wir jährlich den aktuellen Stand unseres technischen Könnens“, so Prof. Martin Ruskowski, Vorstandsvorsitzender der SmartFactory Kaiserslautern und Leiter des Forschungsbereiches Innovative Fabriksysteme am DFKI.
Vier Innovationen beinhaltet der neue Demonstrator, eine gemeinsame Entwicklung von wissenschaftlichen Experten aus drei Forschungseinrichtungen und elf Industriepartnern: herstellerübergreifender Modultausch, Gaia-X Anbindung, modulare und agile Systemarchitektur sowie angewandte KI-Methoden. Funktion und Layout des Demonstrators stehen unter der Vision Production Level 4, einem Update von Industrie 4.0. Das Konzept sieht die Produktion der Zukunft in autonomen Produktionsmodulen, die ihre Services dem zu produzierenden Produkt anbieten. Dabei sucht sich das Produkt selbständig seinen Weg durch die Fertigung. Der Mensch übernimmt in dieser ganzheitlichen Skizze die zentrale Rolle von Entscheidung und Kontrolle. Maschinen und KI-Methoden übernehmen Routinearbeiten oder gefährliche Tätigkeiten. Der Mensch konzentriert sich auf seine Kompetenzen wie Flexibilität, Kreativität oder Empathie. „Die Maschinen und die KI-Methoden sind geschaffen worden, um den Menschen zu unterstützen“, sagt Ruskowski. „Deshalb ist der Mensch der Technik immer übergeordnet. Unsere Vision denkt IT, Maschinen und Mensch integrativ zusammen. Das ist auch das Ur-Wesen von Industrie 4.0. Wir haben genau das nun weitergedacht.“
Der Fahrplan sah vor, auf der Hannover Messe 2020 den ersten Schritt der technischen Umsetzung von Production Level 4 zu präsentieren. „Der Demonstrator ist soweit fertig“, erklärt Ruskowski, „nun werden wir ihn an anderer Stelle erlebbar machen. Dazu haben wir verschiedene Ideen. Eine könnte eine Veranstaltung mit dem DFKI in Kaiserslautern sein.“ Dazu kommen Pläne zur visuellen Präsentation im Internet, interaktive Konferenzen und Präsentationen. „Corona zwingt uns an vielen Stellen zu Flexibilität“, so Ruskowski weiter. „Mobiles Arbeiten ist für Bürotätigkeiten plötzlich Alltag. Vor kurzem haben wir eine kleine Mitgliederkonferenz online durchgeführt. Die Beteiligung war höher als wenn die Kolleginnen und Kollegen hätten anreisen müssen. Das Virus wird einige Änderungen erzwingen, auch in der Produktion. Unsere visionären Vorstellungen von der Produktion der Zukunft unterstützen diesen Prozess.“