Skip to main content Skip to main navigation

Forschungsbereich Planbasierte Robotersteuerung in Niedersachsen bekommt Doppelspitze mit Prof. Dr. Martin Atzmüller

| Pressemitteilung | Landwirtschaft & Agrartechnik | Autonome Systeme | Lernende Systeme | Robotik | Planbasierte Robotersteuerung | Osnabrück / Oldenburg

Der Forschungsbereich Planbasierte Robotersteuerung, der am Standort Niedersachsen des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) angesiedelt ist, wird seit dem 1. Januar 2024 von Prof. Dr. Joachim Hertzberg und Prof. Dr. Martin Atzmüller gemeinsam geleitet. Hertzberg, der den DFKI-Forschungsbereich mit einem engen Bezug zur Anwendungsdomäne Agrifood seit 2011 in Osnabrück aufgebaut hat, wird die vollständige Leitung im Oktober an Atzmüller übergeben und in den Ruhestand gehen.

© DFKI, Annemarie Popp
Martin Atzmüller (links im Bild) leitet seit dem 1. Januar 2024 den Forschungsbereich Planbasierte Robotersteuerung zusammen mit Joachim Hertzberg (rechts im Bild).

Das neue Jahr beginnt mit einem Neuzugang im Leitungsteam des DFKI Niedersachsen. Martin Atzmüller, der die Stiftungsprofessur Semantische Informationssysteme – gefördert von der ROSEN Gruppe – an der Universität Osnabrück innehat, wird von nun an das 59-köpfige Team am DFKI Niedersachsen mitbetreuen und die inhaltliche Weiterentwicklung des Forschungsbereichs Planbasierte Robotersteuerung mitverantworten. Atzmüllers Forschungsinteresse gilt der Interpretation komplexer Daten und dem maschinellen Lernen unter Berücksichtigung von semantischem Wissen. Durch die Integration zusätzlicher, für den Menschen verständlicher Informationen können sich beispielsweise Roboter, die über ihre Sensoren komplexe Echtzeitdaten erfassen, besser in Umgebungen zurechtfinden. So kann ein Roboter, der von einer Person beauftragt wurde, ein Getränk zu holen, nicht nur die Flasche auf dem Tisch erkennen, sondern auch schlussfolgern, dass die Person daraus etwas trinken könnte.

Im Bereich Agrifood, der die Landwirtschaft und Lebensmittelverarbeitung umfasst und als besonders daten- und wissensintensiv gilt, findet Martin Atzmüllers KI-Forschung verschiedenste Anwendungsfälle. In einem aktuellen Projekt an der Universität Osnabrück arbeitet er daran, durch die wissensgetriebene Verwendung von Daten wie Hyperspektraldaten und Sensordaten die Haltbarkeit von Obst und Gemüse in Lieferketten zu ermitteln. Atzmüller ist an der Universität Osnabrück außerdem Sprecher für das Joint Lab Künstliche Intelligenz und Data Science, einem Graduiertenkolleg mit dem Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie (ATB) in Potsdam. Seit 2021 ist er mit dem DFKI-Forschungsbereich Planbasierte Robotersteuerung affiliiert und arbeitete in den vergangenen Jahren bereits bei der Akquisition und in mehreren Forschungsprojekten mit. Forschungsaufenthalte führten ihn sowohl nach Frankreich, an die Université Sorbonne Paris Nord als auch an die Tilburg University in den Niederlanden. Atzmüller promovierte 2006 in Informatik an der Universität Würzburg und habilitierte 2013 an der Universität Kassel.

„Mit Martin Atzmüller bekommt der Forschungsbereich Planbasierte Robotersteuerung einen Leiter, der auf höchstem wissenschaftlichen Niveau arbeitet und exzellent zum Profil unseres Bereichs passt. Er ist mit der Gruppe bereits bestens vertraut. Besonders hervorzuheben ist sein Bestreben, KI im Anwendungsfeld Agrar zu verankern und diese Kombination auch weiterhin in seiner Forschung untersuchen zu wollen. Ich bin glücklich darüber, dass wir in den kommenden Monaten den Bereich gemeinsam leiten werden und dieser anschließend mit den besten Aussichten weiterbestehen wird. Martin wird in Zukunft viele neue Impulse setzen.", erklärt Joachim Hertzberg.

Martin Atzmüller: „Ich bedanke mich sehr für das Vertrauen und sehe der Aufgabe, den erfolgreichen Forschungsbereich Planbasierte Robotersteuerung nun zunächst gemeinsam mit Joachim Hertzberg zu führen und schließlich dessen Leitung zu übernehmen, mit Enthusiasmus entgegen. Ich freue mich auf die Arbeit mit einem äußerst kompetenten wissenschaftlichen und administrativen Team sowie den Partnern aus der Agrifood-Branche. Das DFKI ist eine perfekte Plattform für das zeitgemäße Wechselspiel zwischen angewandter KI-Forschung und Grundlagenfragestellungen. Joachim hat eine einmalige Anbindung zu den Anwendern in der Region geschaffen, die ich unbedingt erhalten und weiter ausbauen möchte. Ich bin gespannt auf die kommende Zeit und unsere künftigen Projekte.“

Joachim Hertzberg verlässt das DFKI im Herbst 2024 nach 13 Jahren in den Ruhestand. Mit einer Außenstelle des Bremer DFKI-Forschungsbereichs Robotics Innovation Centers (RIC) in Osnabrück legte er im Jahr 2011 den Grundstein für den vierten DFKI-Standort in Deutschland. Nach dreijähriger Laborphase eröffnete der Standort Niedersachen im Juli 2022. Er besteht aus vier Forschungsbereichen, die auf die zwei Betriebsstätten in Oldenburg (Marine Perception und Interaktives Maschinelles Lernen) und Osnabrück (Planbasierte Robotersteuerung und Smart Enterprise Engineering) verteilt sind.